Während wir in den letzten Jahren stundenlang vor dem Bildschirm saßen, unsere ToDos abarbeiteten, immer erreichbar waren, wurde nach und nach die Verbindung zu uns selbst gekappt. Wir haben in dieser konsum- und leistungsorientierten, sozialen verkümmerten Welt, vergessen, wie sehr wir die Natur brauchen um mit uns selbst in Kontakt zu kommen und Abstand zu gewinnen.
Ich habe das große Glück mich täglich um einen Hund kümmern zu dürfen, mit dem ich jeden Nachmittag unterwegs bin. Währende er schwanzwedelnd losläuft und sich freudig in der Wiese wälzt, bin ich oft noch mit meinem Alltag beschäftigt,. Doch bald rücken andere Eindrücke in den Fokus meiner Aufmerksamkeit: die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut, saftige Wiesen, das Geräusch des Baches, Vogelschwärme am Himmel.
UND gleichzeitig verstummen die lauten Gedanken, ich kann loslassen, mein Leben von einer Vogelperspektive aus wahrnehmen und Kontakt zu meinen Gefühlen aufnehmen.
Forschungen zeigen, dass regelmäßige Interaktionen mit der Natur signifikante Vorteile für die physische sowie psychische Gesundheit mit sich bringen. Ein Schlüsselelement hierbei ist die Stressreduktion. Studien belegen, dass natürliche Umgebungen den Cortisolspiegel, einen Stressindikator, senken. Dies trägt zu einem allgemeinen Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens bei. Zudem fördert die Präsenz in der Natur die Freisetzung von Endorphinen, die sogenannten Glückshormone, was die Stimmung auf natürliche Weise verbessert.
Die Natur kann uns helfen uns besser zu spüren und sie kann uns daran erinnern was wirklich wichtig ist im Leben. Die Verbindung zu uns selbst und zu unseren Liebsten.
Zugeben, es ist viel leichter sich wegen einer kuscheligen Fellnase von seiner Arbeit loszureißen, alles liegen und stehen zu lassen und raus zu gehen. Dennoch möchte ich Dich mit den nachfolgenden Tipps ermuntern, wieder öfter Zeit in der Natur zu verbringen und Dich durch sie mehr mit Dir selbst zu verbinden. Sie ist hier und überall um uns herum. Wir müssen nur langsamer werden, unsere Sinne und unser Herz wecken, um sie wirklich wahrzunehmen und uns auf sie einzulassen.
1. Eine kleine grüne Auszeit
Versuche in Deinem Alltag grüne Auszeiten einzubauen. Reserviere Dir täglich 15 Minuten Deiner Pause, um in den Park zu gehen, Vögel, Menschen, Blumen, das Wetter zu beobachten. Vielleicht magst Du Dir auch notieren wofür Du der Natur in dieser Zeit dankbar bist. Das wird Deine Verbundenheit zu ihr und Dein Wohlbefinden enorm steigern.
2. Spaziergänge im Grünen
Regelmäßige Spaziergänge im Grünen können das Stressniveau deutlich reduzieren. Hier kannst Du abschalten, die frische Luft genießen und den Gedanken freien Lauf lassen.Neben dem mentalen Aspekt, wirken sich Spaziergänge positiv auf den physischen Zustand aus. Die Bewegung inmitten der Natur hilft, den Blutdruck zu senken. Besonders für Menschen, die im Berufsleben viel sitzen, stellt dies einen einfachen Weg dar, aktiv zu bleiben und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
3. Achtsamkeit in der Natur
Um sich der Natur achtsam zu nähern, gibt es viele Möglichkeiten.
Es braucht nur einen Moment, um in den Himmel zu blicken, den Wind auf den Wangen zu spüren oder dem Gesang der Vögel zu lauschen. Diese kurzen Augenblicke der Verbundenheit mit Deinen Sinnen und den kleinen Wundern der Natur, können Deinen Geist beruhigen und Balsam für Deine Seele sein.
4. Weg zur Arbeit
Wenn es die Strecke zulässt, radle zur Arbeit oder steige eine Station früher aus der Bahn aus und laufe den Rest des Weges zu Fuß. Die Bewegung und die frische Luft lassen Dich entspannt und ausgeglichen im Büro ankommen. Wichtig dabei, plane genügend Zeit dafür ein.
5. Achtsame Fotografie
Wenn Du gerne fotografierst, ist dies eine schöne Art und Weise sich mit der Natur zu verbinden. Dabei geht es darum mit der Kamera präsent zu sein, Details wahrzunehmen, sich langsam zu nähern und die Aufmerksamkeit der Natur zu widmen. Vielleicht möchtest Du auch experimentieren und auf die Suche nach einem Objekt gehen, das deine momentane Gefühlswelt ausdrückt. Somit kannst Du Dich mit Dir selbst verbinden und mehr über Dich erfahren.
6. Gärtnern/ Gemeinschaftsgärten
Ist Dir schon aufgefallen wie gut es tut in der Erde zu buddeln und etwas anzupflanzen? Es riecht und fühlt sich gut an und wirkt zugleich sehr entspannend. Schnappe Dir einen Topf oder pflanze etwas im Garten an, kümmern Dich und beobachte wie sich Deine Pflanze entwickelt.
Falls Du keinen eigenen Garten hast, halte Ausschau nach einem Urban-Gardening-Projekt in Deiner Nähe. Es macht Spaß gemeinsam etwas zu schaffen und bietet zugleich die Möglichkeit sich mit anderen zu vernetzen.
7. Einfach laufen
Laufen ist eine der einfachsten Möglichkeiten, Dich in einen Zustand des Wohlbefindens zu versetzen. Wichtig dabei ist, nicht zu lange nachzugrübeln ob Du Lust darauf hast, sondern es einfach zu tun. Deine Bedenken werden sich ganz schnell in Wohlgefallen auflösen.
Auch wenn Du noch nie beim Joggen warst, kannst Du jederzeit damit beginnen - vorausgesetzt Deine Gesundheit lässt es zu. Setze Dir dabei kleine, erreichbare Ziele und steigere Dich langsam.
Es gibt viele Gründe regelmäßig zum Laufen zu gehen:
Laufen senkt den Cortisolspiegel und blockiert die Teile des Hirns, die mit Traurigkeit und Grübelei in Verbindung stehen.
Beim Laufen schüttest Du Glückshormone aus.
Beim Laufen stellt sich eine innere Ruhe ein und wirkt sich positiv auf Dein Selbstbewusstsein aus.
Durch das Laufen bei Sonnenschein wird Vitamin D ausgeschüttet, von dem viele von uns einen Mangel aufweisen.
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